Geringes Selbstwertgefühl: Symptome und Ursachen

Geringes Selbstwertgefühl hat vielfältige Symptome. Hier möchte ich dir helfen, die Anzeichen dafür zu erkennen, und die Ursachen zu finden, warum du deine Stärken nicht sehen kannst.

Ein geringes Selbstwertgefühl ist keine Krankheit. Trotzdem kann es einen im Alltag stärker einschränken als so manche Erkältungen oder Knochenbrüche. Denn wer sich selbst nicht genügend Wert ist, wird es auch schwer haben, sich angemessen im täglichen sozialen Umfeld zu integrieren, anderen Mitmenschen Anerkennung entgegen zu bringen und öfter über den eigenen Schatten zu springen. 

4 Anzeichen dafür, dass du dir selbst nicht genug wert bist

Dass du auf dieser Seite gelandet bist, ist schonmal der erste Schritt in die richtige Richtung. Du scheinst dich selbst reflektiert und deine Rolle im Alltag erkannt zu haben.

Wenn du dich nämlich ständig dabei erwischt, wie du dir sagst, dass du dieses oder jenes nicht kannst und, dass andere einfach besser sind als du selbst, ist das bereits das erste Anzeichen dafür, dass dein Selbstwertgefühl ziemlich schwächelt.

Wenn du dir aber wirklich sicher sein willst, woher deine ständigen Unsicherheiten kommen oder ob diese doch nur von der letzten unüberwindbar scheinenden Aufgabe rührten, haben wir dir die häufigsten und auffälligsten Anzeichen und Symptome für ein geringes Selbstwertgefühl zusammengefasst.

Die Sache mit dem roten Kopf

Das wohl offensichtlichste „Symptom“ eigener Unsicherheiten und einem geringen Selbstwertgefühl ist der rote Kopf. Und meist platzt einem dieser genau in den Situationen, in denen man am liebsten ohnehin schon im Erdboden versinken würde.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit einen roten Kopf zu bekommen mit der Häufigkeit dieser Situation graduell eher ansteigt, heißt es nicht, dass du nicht unsicher mit dir selbst bist, nur weil deine Gesichtsfarbe neutral bleibt. Auch kalte Hände, ein schneller Herzschlag oder Schweißausbrüche können in Stresssituationen ein Anzeichen für ein geringes Selbstwertgefühl sein.

Wenn du nicht in einen Teufelskreis kommen möchtest, in welchem dir schon die Angst vor dem roten Kopf einen leichten Rosa-Schimmer ins Gesicht treibt, hilft es nur, sich diesen unangenehmen Situationen immer und immer wieder auszusetzen. Je öfter du diese Situationen erfolgreich meisterst, desto stärker wird auch dein Selbstwertgefühl!

Unsicherheit überspielt mit Arroganz

„Am Anfang dachte ich, du wärst arrogant“. Kommt dir dieser Satz bekannt vor? Oftmals kämpfen Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl nämlich nicht nur mit der eigenen Unsicherheit. Sondern sie strahlen auch nach außen hin etwas ganz anderes aus, als sie in ihrem Inneren fühlen.

Das Abwenden aus der Gruppe und der ständige Blick aufs Handy werden leider nicht auf deine Introversion geschoben. Stattdessen werden diese Anzeichen mit Gleichgültigkeit, Arroganz und Narzissmus verwechselt.

Tatsächlich kann es sogar vorkommen, dass Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl dazu neigen, die Meinung anderer wirklich ständig als falsch zu bewerten. Es kann dazu führen, dass man Niemandem wirklich vertraut und sich vollkommen abkapselt. Dieses Verhalten rührt in der Regel von den eigenen Unsicherheiten mit sich selbst. Und vor allem der Angst, nicht angenommen zu werden, wenn man Schwäche oder Unwissenheit zeigen muss.

Entscheidungen auf (Über-)Morgen schieben

Ein ähnliches Anzeichen dafür, dass man seinen Wert nicht zu erkennen scheint, ist die „Aufschieberitis“. Diese hat im Prinzip auch mit der eigenen Unsicherheit zu tun. Da du nicht zu wissen scheinst, was dich glücklich macht und was nicht, neigst du dazu, den Dingen ihren Lauf zu lassen?

Dies ist ein typisches Zeichen dafür, dass du dich selbst, deine Vorlieben aber vor allem deinen Wert und deine Entscheidungsfähigkeit noch nicht (ausreichend) erkannt hast. Auch wenn du eigentlich weißt, was du willst, überlässt du die endgültige Entscheidung jemand anderem – selbst, wenn du mit dem Ergebnis eigentlich nicht zufrieden bist.

Spieglein, Spieglein an der Wand…

Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl neigen dazu, sehr hart über sich selbst zu urteilen. Egal ob äußerlich oder bei deinen Handlungen und Gefühlen. Stets ist da der Vergleich zu anderen und die stetige Stimme im Kopf, die sagt: „du bist nicht hübsch genug, nicht schlank genug und nicht schlau genug!“

Selbst wenn du etwas Besonderes erreicht hast, suchst du weiter nach deinen Fehlern und all den Situationen, in welchen andere besser waren oder sich zumindest besser präsentieren konnten. Der Vergleich zu anderen und die anhaltende Fehlersuche bei dir selbst, ist auf Dauer nicht nur für dein Selbstvertrauen, sondern langfristig auch für deine Leistungen ausschlaggebend.

Aber woran liegt’s?

Ursachen für geringes Selbstwertgefühl finden und aus dem Weg schaffen

Wenn du dich in einem oder mehreren der zuvor genannten Punkte wiedererkannt hast, ist es relativ eindeutig, dass der Wert, den du dir selbst beimisst, mal ganz weit nach oben geschraubt werden sollte.

Aber um zu verstehen, woher deine aktuelle Gemütslage überhaupt kommt, sollten wir nicht nur die Symptome, sondern in erster Linie die Ursachen für dein geringes Selbstwertgefühl untersuchen. Denn mit Sicherheit hast du dir dieses Gefühl nicht ausgesucht. Vermutlich bist du aufgrund aktueller oder vergangener Umstände unsicher mit deinem Selbst geworden.

Ein Blick in die Vergangenheit

Kannst du dich an einen Zeitpunkt in deinem Leben erinnern, an dem du voller Selbstvertrauen und ohne Ängste vor Rückweisung auf andere zugegangen bist? Wenn ja, bist du schon einen Schritt weiter, um herauszufinden, wann dein Selbstwertgefühl eigentlich verloren gegangen ist.

Denn meist sind es Ereignisse in der Vergangenheit, die einen eingeschüchtert und einem einen großen Teil des Selbstwertgefühls genommen haben. Das kann von den Eltern kommen, die einen nicht ausreichend bestätigt oder überhaupt beachtet haben. Aber auch von enttäuschenden Erfahrungen mit Freunden.

Oftmals rührt ein geringes Selbstwertgefühl aus der Kindheit oder der Pubertät. Daher lohnt es sich, einen etwaigen Zeitrahmen festzumachen, in welchem man des Öfteren von Bekannten enttäuscht oder nicht ausreichend für seine Leistungen geachtet wurde. Ist dies häufig vorgekommen, kann es gut sein, dass dein schwaches Selbstwertgefühl hierherkommt.  

Wie stolz bist du auf dich selbst und dein Leben?

In einigen Fällen sind ein unzureichendes Selbstvertrauen bzw. Selbstwertgefühl jedoch auch allein von dir abhängig oder auf jeden Fall durch dich veränderbar. Denn um auf dich vertrauen zu können, solltest du in der Lage sein, dir ein Leben nach deinen Vorstellungen und Prinzipien aufzubauen.

Schikaniert dich dein Chef auf der Arbeit herum? Zeigen deine Kollegen nie Dankbarkeit, obwohl du ständig Schichten übernimmst? Hast du Geschenke für den Geburtstag deiner Bekannten besorgt und an deinem Feiertag meldet sich niemand? Kein Wunder, dass du anfängst zu glauben, was andere sagen und dein Selbstwertgefühl massiv darunter leidet.

Um jedoch etwas zu ändern, solltest du dein Leben und all seine Facetten ganz genau betrachten. Wenn wieder zu dir selbst findest, wirst du herausfinden, woran deine aktuellen Probleme liegen. Frage außerdem ruhig Freunde, Familie oder einen Psychologen um Hilfe, wenn du dir die Gefühle zu dir selbst nicht erklären kannst.

Wenn du aber genau weißt, was oder wer dein Selbstwertgefühl beeinflusst, mache Nägel mit Köpfen und sage dir gleichzeitig immer wieder, dass du stolz auf dich sein kannst. Versuche, alle Faktoren, die dein Selbstwertgefühl negativ beeinflussen, aus dem Weg zu schaffen oder mit Menschen offen darüber zu reden. So kannst du dein Selbstvertrauen stärken und dir langsam deinen Selbstwert wieder aufbauen.

Tu Dinge, auf die du selbst wirklich stolz bist und erzähle engen Freunden von deinen Erfolgen. Schnell wirst du merken, dass niemand es dir böse nimmt, wenn du dich selbst als „wert“volles Lebewesen wahrnimmst und auf dich selbst stolz bist.  

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