Zu sich selbst finden und wieder bewusst leben

Zu sich selbst finden ist in unserer Gesellschaft, in der alles immer sofort geschehen und vorhanden sein muss, eine echte Herausforderung. Für ein erfülltes Leben ist es aber wichtig, sich selbst zu kennen, um auch in schwierigen Zeiten in sich ruhen zu können.

Der nach innen gerichtete Weg ist in der schnelllebigen Welt von heute nur schwer zu finden. Die Ablenkungen durch Konsum, Berieselung mit unwichtigen Informationen oder oberflächliche Vergnügungen sind stets verlockend und verstellen den Blick auf die inneren Werte. Dabei kann Selbstfindung dein ganzes Leben bereichern.

In diesem Ratgeber wirst du Antworten auf deine drängendsten Fragen auf dem Weg zur Selbstfindung erhalten.

Warum du dein wahres Selbst kennen solltest

Oft leben wir einfach nur vor uns hin. Wie ein Roboter erfüllen wir unsere täglichen Aufgaben und reagieren nur noch, anstatt bewusste Entscheidungen zu treffen. Diese unbewusste Lebensweise macht uns unglücklich und lässt uns auf Dauer lustlos und antriebslos werden.

Wer sich aus dieser Abwärtsspirale befreien möchte, muss wieder anfangen bewusst zu leben. Etwas was wir als Kinder perfekt beherrschen, verlernen wir jedoch zunehmend im Prozess des Erwachsenwerdens.

Wenn wir das Erkennen, ist es an der Zeit, wieder Zugang zu sich selbst, zu den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen zu erlangen. Nur so können gute und richtige Entscheidungen getroffen werden. Die wichtigsten Fragen, auf die wir uns besonders in schwierigen Zeiten besinnen müssen, lauten:

  • Wer bin ich?
  • Was tut mir gut?
  • Welches Potenzial habe ich?
  • Wie kann ich meine Bruchstücke zu einer einheitlichen, glücklichen Person vereinen?

Warum ist das so schwer?

Wenn du auf dieser Seite gelandet bist, dann vermutlich, weil du bereits bemerkt hast, dass es gar nicht so einfach ist, sein wahres Ich zu finden. Der Weg zur Erforschung unseres Selbst ist oft unangenehm. Denn wer sich wirklich selber kennenlernen will, entdeckt möglicherweise Seiten an sich, die er bisher gar nicht kannte. Wer sich auf diese Reise begibt, muss daher stark sein. Oft kommen Dinge zutage, die wir lieber vergessen wollen. Jetzt heißt es, mutig sein. Stelle dich den Problemen und hole unterdrückte Anteile deiner Persönlichkeit ans Licht.

Nur was einem bewusst ist, kann auch verarbeitet werden. Manchmal sind Erlebnisse aus der Vergangenheit verschüttet und aus der Erinnerung verschwunden. Denn: Das Verdrängen von Traumata ist leichter als sie zu verarbeiten. Aber ohne Verarbeitung ist keine Lösung und Heilung der Persönlichkeit möglich.

Hinweis: Muss tatsächlich auch jedes Problem bearbeitet werden? Nein. Wir tun uns zwar leichter, wenn wir die Gründe für etwas kennen, aber auch dann lässt sich nicht jedes Thema auflösen. Eine wichtige Fähigkeit ist daher die Akzeptanz. Akzeptiere, was du nicht ändern kannst und lasse gut sein, wo du keine Antwort findest.

Wie man zu sich selbst findet

Um sein Innerstes wahrzunehmen, muss man erst einmal innehalten. Lassen dich nicht von Konsum und Nebensächlichkeiten ablenken. Richte dein Augenmerk vollständig nach innen. Erst wenn du aufhörst, ständig beschäftigt zu sein, hast du die Möglichkeit zu einer Konfrontation mit deinem Selbst. Die folgenden Methoden helfen dir auf deinem Weg.

Komme zur Ruhe

Der Ausgangspunkt ist immer erstmal das zurückfahren aller außeren Einflüsse. Versuche vollständig zur Ruhe zu kommen und wiederhole die folgenden Schritte so oft wie möglich:

  1. Setzen dich in einen ruhigen Raum und konzentrieren dich nur auf dich selbst. Vermeide jede Ablenkungen durch Musik und grelles Licht.
  2. Atme bewusst und langsam ein und aus. Wie fühlt sich jeder Atemzug an? Konzentriere dich in diesem Moment nur auf deinen Körper und die Gefühle, die in dir auftauchen.
  3. Richte nun alle deine Gedanken nach innen. Was empfindest du jetzt? Wie fühlst du dich, wenn du nicht durch irgendeine Beschäftigung abgelenkt bist?

Wenn dir das bereits gut gelingt und du den nächsten Schritt machen möchtest, suchen dir einen ruhigen Platz in der Natur. Nimm bewusst die Stille wahr. Fühle die Einzigartigkeit der Pflanzen und der anderen Lebewesen, die sich in dem Wald befinden.

Werde unabhängig

Benötigst du wirklich den Konsum und musst du viele Dinge besitzen, um glücklich zu sein? Wer das Glück und sein Selbst in leblosen Gegenständen und in der Jagd nach Geld sucht, wird nur selten seine Erfüllung finden. Um echte Unabhängigkeit zu erreichen, musst du in dein Innerstes eindringen und dich selbst als Person und Einheit wahrnehmen. Erst dann wird es dir möglich sein, mit anderen eine liebevolle Beziehung einzugehen. Um andere Menschen zu lieben, ist es wichtig, sich selbst vollständig zu kennen und anzunehmen. Die Selbstliebe hat nichts mit Egoismus zu tun. Nur wer sich selbst liebt, ist auch in der Lage, anderen Liebe zu geben. Stelle dich deinen Gefühlen und erkennen den Ursprung derselben.

Übernimm Verantwortung für dein Leben

Du bist für dich selbst verantwortlich. Alles, was du tust, beruht auf deinen eigenen Entscheidungen. Niemand kann dir die Verantwortung für dein Leben abnehmen. Wenn du einer anderen Person die Verantwortung für deine Entscheidungen überträgst, machst du dich selbst wieder zu einem abhängigen Kind.

Du bist ein erwachsenes und eigenständiges Individuum, das die Verantwortung für seine Entscheidungen übernehmen kann. Niemand sonst ist für deine derzeitigen Lebensumstände verantwortlich. Vielleicht verspürst du Druck von außen, doch Zufriedenheit und Glück kannst du immer nur in dir selbst finden.

Erkenne, wer und was du wirklich bist

Erkenne, wer und was du wirklich bist. Lassen dich nicht von deinen bisherigen Illusionen über dich selbst ablenken. Definiere dich nicht über Geld, Erfolg oder deinen Körper, sondern über deine Gefühle und deine Gedanken. Und diese kannst du steuern. Was ist wirklich wichtig für dich? Wofür willst du stehen und dich einsetzen?

Dein wirkliches Selbst ist tief in dir verborgen. Du bist ein individuelles Bewusstsein, ein Sammelbecken für Gefühle und Gedanken, die durch dich fließen. Unterscheide zwischen wichtigen und unwichtigen Gefühlen. Lasse dich nicht von etwas fesseln und runterziehen, was für dich selbst nicht wirklich bedeutend ist. Erkennen wer du selbst bist. Sieh in dein Innerstes und nicht das Bild, das andere Menschen von dir haben.

Finde heraus, was du wirklich willst

Die Erkenntnis, was du wirklich willst, ist der erste Schritt zu einer Selbsterkenntnis. Welche Dinge bereiten dir wirklich Freude. Lasse die Hektik des Alltags, das Berufsleben und Äußerlichkeiten los. Findest du wirklich Befriedigung in dem Besitz von Geld und noch mehr leblosen Dingen? Oder soll deine Seele ganz andere Erfahrungen machen?

Stellen dir folgende Fragen, um deine individuellen und unterbewussten Wünsche zu ergründen:

  • Wie würdest du bei vollständiger Unabhängigkeit leben?
  • Was würdest du tun, wenn deine Existenz gesichert wäre?
  • Was gefällt dir und was ist dir wichtig?
  • Folgst du nur dem Mainstream oder hast du eine eigene Meinung?
  • Welche Menschen sollen an deinem Leben teilhaben?
  • Wie soll dein Leben in den nächsten Jahren aussehen?
  • Warum und wofür lebst du?

Probiere viele neue Dinge aus

Probiere, in dieser Phase der Selbstfindung viele neue Dinge aus. Lernen neue Menschen kennen. Lass dich nicht von dem ersten Eindruck täuschen, sondern sammle neue Erfahrungen. Bereue nichts davon. Jede Erfahrung macht dich weiser und stärker. Beginne, auf deine Intuition zu vertrauen.

Den Weg zu sich selbst zu finden, ist schwierig. Oft wirst du auch mit unangenehmen Gefühlen umgehen müssen. Doch wenn du nicht mehr vor dir selbst flüchtest, wirst du den Schatz deines wahren Selbst erkennen. Verzichte auf oberflächliche Befriedigungen und konzentriere dich auf das Wesentliche: Dein innerstes Selbst.

Wieder bewusst leben mit der Detox-Methode

Detox bedeutet Entgiften. Ein Begriff, der eigentlich für eine gesunde Ernährung verwendet wird, sich aber auch für alle anderen Lebensbereiche sinnvoll anwenden lässt. Kurz gesagt, geht es hier immer um Selbsterkenntnis durch Verzicht.

Und so gehts: Verzichte bewusst auf etwas, von dem du abhängig bist. Das kann zum Beispiel ein Verzicht auf Social Media, Fernsehserien, Fleisch, Zucker oder Sex sein. Wähle für dich ein Thema aus, in dem du wieder bewusster leben möchtest (beginne am besten mit etwas Einfachem) und versuche es mindestens zwei Wochen durchzuhalten. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass dieser Zeitraum notwendig ist, um echte Veränderung zu bewirken. Diese Zeit kann sehr schwer sein. Das zeigt uns aber, dass wir von mehr Dingen süchtig sind, als wir denken.

Anschließend bist du frei davon und spürst nun vielleicht wieder besser, was dir wirklich gut tut.

Setze dich nun hin und überlege dir, in welchem Ausmaß du dieses Thema in deinem Leben haben möchtest. Was ist ein gesunder Umgang damit? Setze dir konkrete Ziele und schreibe sie am besten auf. Nun machst du es zwar wieder, aber du machst es bewusst. Du steuerst, wie viel du davon zulässt. Und du kannst es wieder neu genießen. Denn selbst das beste Essen wird auf Dauer langweilig und belanglos, wenn wir es im Übermaß konsumieren.

Du kannst diesen Prozess bewusst einsetzen und genau die Themen bearbeiten, die für dich wichtig sind. Solltest du bemerken, dass sich wieder unbewusstes Verhalten einschleicht, kannst du den Prozess jederzeit wiederholen. Nimm die Detox-Methode in deinen Werkzeugkasten wertvoller Lebenstools auf und wende sie an, wenn du sie für richtig hältst.

Die Challenge:
Vom Lesen ins Tun kommen

Damit die Tipps aus diesem Ratgeber wirklich etwas bewirken können, reicht es nicht aus, ihn nur zu lesen und die Inhalte zu verstehen. Du musst auch tatsächlich ins Tun kommen und etwas verändern. So kann eine Veränderung deiner Lebensgewohnheit geschehen. Daher stelle ich dir am Ende jedes Artikels eine Challenge. Und los gehts:

Such dir etwas aus, was du täglich tust und verzichte für eine Zeit darauf. Du darfst den Zeitraum dafür selber wählen. Achte jedoch darauf, dass er lang genug ist, damit du bemerkst, dass dir etwas fehlt und kurz genug, dass du die Challenge auch auf jeden Fall durchziehen kannst. Schreib dir einen genauen Termin auf, an dem du die Challenge gewonnen hast. Als Belohnung mache oder konsumiere das, auf was du verzichtet hast völlig bewusst und genieße es so richtig. So schaffst du dir ein kleines Erfolgserlebnis und stellst damit neue neuronale Verbindungen her, auf die du später aufbauen kannst.

Wenn du möchtest, schreib mir danach einen Kommentar mit deinen Erfahrungen unter diesen Artikel und motiviere so andere Leser auch ins Tun zu kommen.

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